Altdorfer Verkehrswende? Es tut sich was!

Vor einem Jahr hat die Altdorfer SPD eine Wunschzettelaktion in Sachen Verkehrswende durchgeführt. Sehr viele Altdorfer Bürger*innen haben sich beteiligt und uns ihre Wünsche und Vorschläge mitgeteilt. Und seitdem ist auch einiges in Bewegung gekommen. Große Hoffnungen setzen wir auf die Erstellung eines Verkehrsentwicklungskonzepts durch das Planungsbüro BERNARD Gruppe. Die geplante Vorgehensweise wurde in einer der letzten Stadtratssitzungen vorgestellt. Basierend auf breitgefächerten Zählungen und dem Landesverkehrsmodell Bayerns werden Prognosen sowie die Einschätzung der Auswirkungen von angedachten Maßnahmen ermöglicht.

Aus den Ergebnissen der Erhebungen sollen unter anderem ein Altstadtverkehrskonzept sowie ein Radwegekonzept entwickelt werden. Mit der Verkehrssituation auf dem Marktplatz sind ja viele unzufrieden, jedoch gibt es hier widerstreitende Interessen. Für Menschen, die zu Fuß gehen, gibt es zu viele Autos und Parkplätze, der ortsansässige Einzelhandel würde sich noch mehr Parkraum wünschen. Radfahrer*innen fühlen sich oft gefährdet und an den Rand gedrängt und vermissen weitere Abstellmöglichkeiten. Fußgänger*innen wünschen sich gekennzeichnete Übergänge. Von einem Altstadtverkehrskonzept erhoffen wir uns Vorschläge, die in vielen Bereichen zu Verbesserungen führen!

Auch ein durchdachter Radwegeplan für Altdorf und die Außenorte ist unseres Erachtens dringend notwendig. Das Radwegenetz in der Stadt ist Stückwerk. Oft steht man als Radfahrer am Ende eines Radweges ohne Fortsetzung und ohne Hinweis, wo es weitergeht. Speziell für die immer häufiger verwendeten Lastenräder sind die Umlaufsperren am Anfang und Ende eines Radweges oft unüberwindliche Hindernisse.

Außerdem fehlen an vielen Stellen in Altdorf weitere Fußgängerüberwege, auch das hat die Wunschzettelaktion gezeigt. In Zusammenarbeit mit Seniorenbeirat und Behindertenbeauftragtem sollten hier die neuralgischen Punkte festgestellt und verbessert werden.

In diesem Zusammenhang ist es auch erfreulich, dass die Fahrradstellplätze am Park & Ride Parkplatz am Bahnhof (vorbehaltlich eines positiven Förderbescheids) umgestaltet werden und zukünftig auch abschließbare Stellplätze aufweisen sollen – eine wichtige Maßnahme, wenn man die Bevölkerung zum Umsteigen auf den öffentlichen Nahverkehr ermutigen will.

Zu guter Letzt haben wir die Chance, dass Altdorf in einen Modellversuch aufgenommen wird, innerstädtisch Tempo 30 leichter anordnen zu können, wo die Kommunen es für notwendig halten. Bisher fehlt es an den rechtlichen Voraussetzungen. Dies ist eine Initiative des Deutschen Städtetages unter dem Motto „Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten: eine neue kommunale Initiative für stadtverträglichen Verkehr“. Die Altdorfer SPD ist der Meinung, dass innerorts Tempo 30 die Regel sein sollte. Dass immer noch mit hochmotorisierten Autos mit 50 km/h und schneller in geschlossenen Ortschaften gefahren wird, läuft einer sinnvollen Mobilitätswende und der Sicherheit der „schwachen“ Verkehrsteilnehmer*innen zuwider.