Neustart der Jugendarbeit in Altdorf

Im Kulturausschuss am 12.7.2022 wurde auf Anregung der SPD-Stadtratsfraktion eine fachliche Beratung zum Thema Jugendarbeit in Altdorf beschlossen. Im Januar 2023 hat sich Jutta Küppers, ehemalige kommunale Jugendpflegerin der Stadt Fürth und Organisationsentwicklerin, der Situation in Altdorf angenommen.

Im beauftragten Fachgutachten ging es darum, die Jugendarbeit in Altdorf ganzheitlich zu analysieren und aus einer fachlichen und objektiven Perspektive ein neues nachhaltiges Konzept zu entwickeln. Nach einem etwa halbjährigem Prozess, indem alle Akteur:innen, die für die Jugendarbeit in Altdorf relevant sind, einbezogen wurden, hat Frau Küppers im Kulturausschuss am 13.6.23 die Ergebnisse vorgestellt.

Zunächst wurde der Ist-Stand in Altdorf aufgezeigt. In vielen verschiedenen Facetten finden sich durchaus ein breites Angebot und Ressourcen für junge Menschen in Altdorf wieder. Dennoch gibt es einige Punkte, die in Altdorf dringend Modernisierungsbedarf haben, zum Beispiel die Situation um das städtische Jugendtreff.

Es wurde aufgezeigt, dass Jugendarbeit eine gesetzliche Pflichtaufgabe ist. Die Stadt hat hier Nachholbedarf.

Auch die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt vom Oktober 2021 wurden hier nochmal erläutert. In dem Zusammenhang ist es vor allem wichtig, Kinder und Jugendliche in Prozesse mit einzubeziehen. Jugendbeteiligung ist ein essentielles Instrument der Jugendarbeit.

Im Mai fand ein „Strategie-Workshop“, geleitet von Frau Küppers, statt. Hier kam eine breit gefächerte fachliche Kompetenz zusammen. Beteiligt waren Vertreter:innen der Evangelischen Jugend, der Rummelsberger, Streetwork, Jugendtreff, Jugendforum, Landratsamt und Jugendamt Nürnberger Land, Kreisjugendring, Volkshochschule, Stadtbücherei/Kulturamt und der TV 1881 Altdorf. In einem professionellen, konstruktiven Prozess wurden hier verschiedene Ideen gesammelt, die kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden könnten oder sollten.

Das neue Konzept zielt vor allem auf eine ganzheitliche Koordination der Jugendangebote ab, die es schon gibt und deren sinnvolle Ergänzung.

Erster wichtiger Schritt ist es, jetzt eine neue Besetzung für die freie Stelle (39h) zu finden. Diese ist bereits ausgeschrieben und soll als „Jugendmanager:in“ besetzt werden. Es geht hier also zunächst um die Koordination und Vernetzung, um eine stabile Struktur für Altdorf aufzubauen. Und dann geht es natürlich auch um den Aufbau neuer, innovativer, attraktiver und nachhaltiger Angebote der offenen kommunalen Jugendarbeit, wie zum Beispiel einen neuen Jugendtreff. Das wäre aber eher das längerfristige Ziel. Mittelfristig kann beispielsweise eine Übergangszeit mit Baucontainern überbrückt werden. Auch die Idee eines offenen Planungsbüros für Jugendbeteiligung stand im Raum.

Sollten diese ersten Schritte gelingen, wäre das aus unserer Sicht ein gelungener Start in eine neue Ära der Jugendarbeit in Altdorf, über den wir uns sehr freuen. Dann wird es einen Prozess von mehreren Jahren geben müssen, um wirklich alle Ziele zu erreichen.