Machbarkeitsstudie Grundschule
Die Altdorfer Grundschule platzt aus allen Nähten. Derzeit werden dort 490 Kinder unterrichtet, die Prognose des Schulamts geht von einem weiteren Anstieg aus. Das Gebäude ist für diese Schülerzahlen nicht ausgelegt. Im Schulalltag bringt dies erhebliche Einschränkungen. Alle Fachräume wurden zu Klassenzimmern umfunktioniert, ein weiteres Raumangebot bei steigenden Schülerzahlen ist nicht machbar. Gelebte Inklusion muss oft am Raummangel scheitern.
Was ist zu tun? Um fundierte Entscheidungen treffen zu können, hat der Stadtrat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse wurden im Juli vorgestellt. Als Interimslösung waren das Haus 2 des Wichernhauses sowie die ehemalige Fachakademie für Sozialpädagogik in der Hersbrucker Straße untersucht worden. Beide Gebäude könnten aber nur mit großem baulichem und finanziellem Aufwand für Grundschulzwecke nutzbar gemacht werden.
Bleibt schließlich, eine langfristige Lösung am jetzigen Standort zu suchen. Dazu wurden alle Gebäudeteile im Bestand untersucht. Das Ergebnis ist niederschmetternd, aber auch wenig überraschend. Einzig die Mittagsbetreuung ist ein gut funktionierender Gebäudeteil, der auch zukünftig genutzt werden könnte. Alle anderen zeigen großen Sanierungsbedarf. Die alte Dreifachsporthalle ist für einen Umbau nicht geeignet. Sie könnte aber abgerissen und durch einen neuen, modernen Gebäudeteil ersetzt werden.
Letztlich bleibt ein abschnittsweiser Neubau bzw. Umbau aller Gebäudeteile. Wenn nicht ganze Schülerjahrgänge ausschließlich in einer Baustelle unterrichtet werden sollen, wird sich das über Jahre hinziehen und die Kosten werden in die Millionen gehen. Provisorien wie Containerlösungen werden – wahrscheinlich schon in zwei Jahren – unvermeidbar sein.
Die SPD-Stadtratsfraktion wird diesen langen und sicher mühevollen, aber auch „alternativlosen“ Weg mitgehen. Teile unserer Fraktion liebäugelten lange Zeit mit einem zweiten Standort im Schulzentrum, was sowohl im Osten als auch im Westen der Stadt eine Grundschule bedeutet hätte – als eigene Schule. Das Schulamt machte aber klar, dass zwei eigenständige Schulen auf dieser kurzen Distanz rechtlich nicht möglich sind, sondern immer Haupt- und Nebenstandort mit einer Schulleitung und einem Lehrerkollegium bedeuten und damit auch immer ein Hin- und Herpendeln für Lehrer und Schüler. Daher spielt diese Möglichkeit in unseren Überlegungen keine Rolle mehr.
Das Thema „pädagogische Raumkonzepte“, also dass moderne Schulbauten auch in der Ausbildung des Baukörpers und der Zuordnung der Räume wichtig für die Ausgestaltung und Durchführung zeitgemäßer Unterrichtsformen sind, ist nicht neu und wird bei fortschrittlichen Schulneubauten seit Jahren angewandt. Wir unterstützen ausdrücklich diesen Gedanken und setzen uns dafür ein, dass eine neue Grundschule am Ende so aussieht, wie sich das Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrerinnen und Lehrer wünschen. Und dass sie „inklusiv“ ist und die Bezeichnung „barrierefrei“ auch wirklich verdient. Und das ist mehr als Aufzüge, Rampen und breitere Türen.