Kinderbetreuungsplätze werden Mangelware

Die Geburtenzahlen werden in Altdorf in diesem Jahr überdurchschnittlich hoch sein. Ob daran die Corona-Krise mit Schuld ist, sei dahingestellt. Fakt ist: die steigende Geburtenzahl stellt das kommunale Kinderbetreuungsangebot vor große Herausforderungen. Bereits jetzt fehlen in Altdorf zehn Krippenplätze und zwei Kindergartenplätze. Jedes neue Baugebiet generiert neue Bedarfe und angesichts der in den letzten Jahren neu entstandenen Gebiete (Donellusstraße, Rascher Straße, Riedener Straße) wurde zuletzt offensichtlich zu wenig investiert.Es drängt sich Eindruck auf, dass Altdorf in den letzten Jahren – was die Kinderbetreuung angeht – in einem Notfallmodus gefahren ist, in dem man hingenommen hat, dass der Bedarf immer gerade so gedeckt werden konnte. Die Lage wird verschärft durch den dringenden Sanierungsbedarf in der Kindertagesstätte in der Röderstraße.In Altdorf entstehen bis Ende 2021 ca. 130 neue Wohneinheiten. Erfahrungsgemäß ist damit mit etwa 60 bis 70 Kindern zu rechnen, die KiTa-Plätze brauchen oder in die Altdorfer Schulen aufgenommen werden müssen. Hier droht ein echter Notstand.Es gibt einen dringenden Bedarf für entweder eine Kindertagesstätte mit vier bis fünf Gruppen oder aber auch für zwei mit je zwei Gruppen. In Altdorf gibt es bis jetzt keinen kommunalen Kindergarten, alle Einrichtungen werden von anderen Trägern geführt. Sollte sich dieses Modell für eine neue Einrichtung nicht verwirklichen lassen, plädiert die SPD dafür, auch über einen städtischen Kindergarten nachzudenken.Es ist außerdem dringend erforderlich, die Kindertagespflege (Tagesmütter oder -väter) in eine realistische Planung mit einzubeziehen und zu fördern. Die nächste Herausforderung ist unsere Grundschule, die bereits jetzt aus allen Nähten platzt. Eine zweite Grundschule wäre natürlich die Wunschlösung, aber noch ist zu klären, wie dies alles finanzierbar sein kann. Hier sind alle, die in kommunalpolitischer Verantwortung stehen, aufgefordert, konstruktiv an tragbaren Lösungen mitzuarbeiten.Unser Bürgermeister Martin Tabor hat das Kinderbetreuung zur Chefsache erklärt und bereits eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. Wir bleiben auf jeden Fall dran!Mehr zum Thema Kinderbetreuung und Jugendarbeit gibt’s in der nächsten Ausgabe der LUPE zu lesen…