Vorstellung Jan Plobner
Seit 1. März bin ich Vorsitzender der Altdorfer SPD. Mein Name ist Jan Plobner, ich bin 26 Jahre alt, Juso, Antifaschist, liebe exzentrische Schuhe, bin Dipl.-Verwaltungswirt und Standesbeamter bei der Stadt Nürnberg.
Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: „Lasst uns den Sturm feiern; er bringt zwar Gefahr und Unsicherheit, aber auch die Chance auf Veränderung. Die Flaute dagegen bringt nur den schleichenden Verlust von Mut und Hoffnung.“
Diese Partei hat den Sturm dringend nötig. Allzu oft lässt sich die SPD auf faule Kompromisse und die stillschweigende Preisgabe von Idealen ein. Ich will das nicht länger akzeptieren: Lasst uns laut sein und manchmal anecken, wenn es nötig ist. Ich will, dass dieser Ortsverein im nächsten Jahr Kontroversen erzeugt und mitten in der politischen Debatte steht, auch wenn das Gegenwind bedeutet.
Vor uns liegen zwei spannende Jahre, sie entscheiden darüber, ob sich Europa weiter nach rechts bewegt und zum Spielball von Nationalisten, Populisten und ewig Gestrigen wird, oder ob wir uns gemeinsam für ein progressives Europa entscheiden.
Europa ist das Herzensanliegen von Sozialdemokraten und es ist uns oft doch fern. Ich möchte, dass das in diesem Wahlkampf anders wird. Lasst uns über Europa streiten, aber auch aktiv dafür werben – gemeinsam mit allen Demokratinnen und Demokraten da draußen.
Es muss uns aber auch klar sein, dass das Europa von heute in vielen Punkten nicht das ist, das wir haben wollen. Allzu oft wird es von Neoliberalen und Bürokraten beherrscht.
Im Mai kämpfen wir für ein soziales Europa, für ein Europa, das den Umweltschutz ernst nimmt und für ein Europa, das sich seines Friedensnobelpreises würdig erweist, das offen ist und das sich dem Leid an seinen Grenzen nicht verschließt … Es ist, verdammt noch mal, eine Schande, dass Menschen zu Tausenden im Mittelmeer ertrinken und wir nichts dagegen tun. Schlimmer noch: Wir bestrafen Helfer und reden kaltherzig über Abschreckung. Wir haben in Altdorf versäumt, hier klar ein Zeichen zu setzen für Menschlichkeit und gegen Hass. Wir haben uns verweigert sicherer Hafen zu sein in einer oft ungerechten Welt.
Lasst uns ein Europa schaffen, das sowohl sozial, wie auch modern ist, gleichzeitig voll Zweifel und Glauben, voll Freiheit und Ordnung und voll Vielfalt und Einheit!
Die nächsten zwei Jahre entscheiden auch über die kommunalpolitische Zukunft unserer Stadt und unseres Landkreises für die nächsten sechs Jahre. Es stehen Kommunalwahlen an und die SPD in Altdorf hat sich zum Ziel gesetzt, dass am 1. Mai 2020 ein „Sozi“ Bürgermeister dieser Stadt wird und dass dieser eine starke SPD-Fraktion hinter sich hat, mit der er Politik auch gestalten kann.
14 Jahre Erich Odörfer sind wahrlich genug. Es ist Zeit, dass diese Stadt wieder lebendig wird. Wir wollen in diesem und im nächsten Jahr dafür sorgen, dass jedem einzelnen Altdorfer und jeder einzelnen Altdorferin klar wird, warum es dringend notwendig ist, die politische Richtung in dieser Stadt zu wechseln.
Wir sind die Partei, die sich als Teil der Bürgerschaft versteht, wir kämpfen gemeinsam für das Wohl unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Lasst uns in Altdorf das sein, was die Bundes-SPD im Moment vermissen lässt: klar, konsequent, links und vertrauenswürdig.
Wenn es darum geht für Chancengleichheit zu kämpfen, ist für mich als Juso der Nahverkehr einer der Hauptansatzpunkte: Wenn deine Eltern genug Geld haben, ist der Führerschein und dein eigenes Auto kein Problem. Dann scheiterst du vielleicht an dir selbst oder auch an den Umständen, aber nicht daran, zu deinem Ausbildungsplatz oder in die Uni zu kommen. Kannst du dir das nicht leisten, sieht das Ganze völlig anders aus. Aber jede/r Jugendliche hat in meinen Augen auch einfach das Grundrecht, nachts um 4:30 Uhr von einer Party zu kommen und sich dann heimlich ins Haus zu schleichen. Unser Staat verweigert vielen jungen Leuten auf dem Land dieses Recht. Denn das funktioniert nicht, wenn man 10 km von seinem eigentlichen Wohnort aus dem NightLiner aussteigt und erst mal Mama anrufen muss, damit sie einen abholt.
Wir müssen Lösungskonzepte für die allgegenwärtigen Probleme unserer Zeit finden, aber wenn das Fundament unserer Demokratie genauso allgegenwärtig angegriffen wird, kann sich Politik damit nicht begnügen:
Wir leben in Zeiten, in denen das Gift von Nationalisten und Reaktionären Stück für Stück versucht, sich zurück in die Mitte dieser Gesellschaft zu schieben. Sozis sind aus Überzeugung Antifaschistinnen, Sozialistinnen & Europäerinnen, die sich immer und überall – auch wenn es gerade mal frustrierend ist – diesen Versuchen entgegen stellen.
Wehrhaft kann eine Demokratie aber nicht von alleine sein, dazu braucht es uns Bürgerinnen und Bürger. Wir sind das Schwert dieser Demokratie gegen ihre Feinde. Nur wenn sich Menschen direkt aus der Gesellschaft für das bessere Morgen engagieren, lebt die Utopie der Herrschaft Aller. Ich möchte mit Altdorf gemeinsam in den nächsten zwei Jahren dieses Schwert sein.
Die SPD hat ein altes Motto und dieses ist mir Herzensanliegen und Auftrag in den nächsten zwei Jahren: Mit uns zieht eine neue Zeit, mit uns zieht ein neues Europa und nur mit uns zieht ein neues Altdorf.
Jan Plobner, Ortsvereinsvorsitzender SPD Altdorf