Klima wandel(t) Innenstadt

Schön, dass der Freistaat Bayern seine Kommunen mit Förderprogrammen beglückt, die die klammen kommunalen Kassen entlasten sollen. Weniger schön ist, dass die Kommunen oft extrem kurzfristig über diese Programme informiert werden und dann super-enge Fristen zu beachten haben, innerhalb derer nicht nur die Planung weitestgehend stehen muss, sondern auch im Stadtrat ein entsprechender Beschluss gefasst sein muss.

So war es auch beim Förderprogramm „Klima wandel(t) Innenstadt“. Dennoch ist es der Verwaltung gelungen, in der Kürze der Zeit eine gut recherchierte und vernünftige Planung zu erstellen und zur Abstimmung zu bringen. Auch eine Veranstaltung, in der die Bürgerschaft zu Wort kam, wurde durchgeführt.

Letztlich befürwortete eine deutliche Mehrheit im Stadtrat den Plan, dass am Nordufer des Marktplatzes sieben neue Bäume gepflanzt werden und dafür fünf Parkplätze zum Schrecken aller Parkplatzfetischisten wegfallen. In der politischen Debatte wird ja oft beim Wegfall eines jeden Parkplatzes am Marktplatz mit dem Leichentuch für den Einzelhandel gewedelt. Die Frage ist jedoch, ob dies wirklich so stimmt. Es wäre vielleicht mal interessant, für Altdorf die Hauptnutzergruppen des Marktplatzes zu identifizieren.

Schließlich gab es auch noch Gegenargumente von den „Puristen“ bzw. jenen, die der Originalplanung für den Marktplatzumbau von 2009 nachtrauern und die anhaltende Aufweichung des damaligen Konzepts durch immer weitere Hinzufügung von Mobiliar, Pflanzen und Veränderung der ursprünglichen Oberflächen kritisieren.

Dennoch bleibt die Herausforderung, die Stadt für die unausweichlichen Folgen des Klimawandels fit zu machen. Es ist schlimm genug, dass der Klimawandel als größte Herausforderung für die Menschheit überhaupt in der sogenannten großen Politik gegenwärtig gar nicht mehr vorkommt. Stattdessen wird so getan, als wäre alles gelöst, wenn man erst das Thema Migration in den Griff bekäme und dabei lassen sich leider die demokratischen Parteien von den Rechtspopulisten in unerträglicher Weise vor sich her treiben.

Die Altdorfer SPD unterstützt mehrheitlich gerne die Planungen für mehr Grün am Marktplatz. Sie sind auch ein wichtiger Schritt in Richtung einer von uns befürworteten Mobilitätswende und Verkehrsberuhigung. Die Bernard-Gruppe hat bei der Vorstellung des Mobilitätskonzepts für die Altstadt eindrucksvoll gezeigt, dass der momentane Zustand am Marktplatz mit einer Phalanx parkender Fahrzeuge rechts und links der Fahrbahn in keiner Weise den Eindruck eines „shared space“ mit gleichberechtigter Nutzung des öffentlichen Raums für alle vermittelt, sondern eher den Eindruck, der Marktplatz gehöre hauptsächlich den Autofahrern.