Aufbruchsstimmung beim Neujahrsempfang
Die Altdorfer SPD lud am Dreikönigstag zu ihrem traditionellen Neujahrsempfang ins SportBavaria und konnte sich über ein volles Haus freuen.
Jan Plobner, der designierte Ortsvereinsvorsitzende begrüßte die anwesenden Gäste, unter ihnen die Altdorfer Ortsvereinsvorsitzende Kerstin Gardill, die ihren Vorsitz aus privaten und beruflichen Gründen aufgeben muss, aber natürlich weiterhin mithelfen und auch als Ansprechpartnerin für die Belange der Altdorferinnen und Altdorfer zur Verfügung stehen wird.
Plobner freute sich auch über die Anwesenheit des stellvertretenden Landrats Norbert Reh, des Vorsitzenden der Jusos im Nürnberger Land Lukas Ott, des Ehrenvorsitzenden der Altdorfer SPD Rainer Pohl und des Zweiten Bürgermeister Ernst Bergmann. Bevor der Ehrengast Uli Grötsch, Mitglied des Deutschen Bundestages und Generalsekretär der BayernSPD das Wort ergriff, eröffnete Plobner mit einer leidenschaftlichen Ansprache die Veranstaltung. Die unrühmliche Vergangenheit und prekäre Gegenwart Deutschlands dürfen nicht lähmen, sondern müssen als Ansporn gelten, sich den Problemen Europas und Arbeitnehmerfragen im ganzen Land und vor Ort zu stellen, so Plobner. Auch angesichts der Kommunalwahlen im Jahr 2020 zeigte sich Plobner kämpferisch und versprühte Aufbruchsstimmung. Bezahlbarer Wohnraum und angemessene (kulturelle) Infrastruktur sind nur zwei der Themen, mit denen die Altdorfer Sozialdemokraten hier die Stimmen der Wähler gewinnen wollen.
Ähnlichen Kampfgeist zeigte auch Uli Grötsch, der auf Einladung von Kerstin Gardill nach Altdorf gekommen war. In Bezug auf die bevorstehende Europawahl und die Zukunft der deutschen Sozialdemokratie, sagte er: Anstatt über die Hartz VI-Reformen, die GroKo und die Maaßen-Affäre zu diskutieren, sei es wichtiger sich zu den aktuellen Themen der Gesellschaft klar zu positionieren, damit die Menschen sich mit ihren Anliegen bei der SPD wieder aufgehoben fühlen können. Man dürfe keine Sowohl-als-auch-Partei sein, sondern müsse klare Kante zeigen und bei Konflikten, beispielsweise zwischen den Interessen der Industriearbeiter und dem Klimaschutz, oder dem auf europäischer Ebene schändlich behandeltem Thema Asylpolitik, Alternativen aufzeigen und Lösungen finden.
Es gelte außerdem die inneren Strukturen der Partei zu überdenken und die Präsenz der Partei nicht nur auf Zeiten des Wahlkampfes zu beschränken. Dass all dies viel Arbeit bedeutet und einige „dicke Bretter zu bohren“ sind, gab Grötsch unumwunden zu. Es gebe aber in der SPD viele engagierte Mitglieder, die eingetreten seien, um soziale Politik zu machen und wenn diese als viele kleine Rädchen ineinander greifen, so könnten sie auch Großes bewegen.
Abschließend gab der Fraktionsvorsitzende der Altdorfer SPD Martin Tabor, einen kurzen Überblick über lokalen Themen, die im Jahr 2018 von Bedeutung waren. So kritisierte er den Umgang der Stadtspitze und CSU mit dem Thema Graffiti, bei dem diese durch ein Bürgerbegehren „zum Jagen getragen“ werden mussten und schließlich beim Beschluss einer Stadtparkplanung auf dem Abriss des Gebäudes bestanden. Ebenso prangerte er die Herausnahme einer Stadthalle aus dem Bebauungsplan an der Nürnberger Straße an und verteidigte die Ablehnung des Lebenshilfe-Bauvorhabens am Pfaffental aus städtebaulichen Gründen. Er machte deutlich, dass dies in keiner Weise ein Zeichen sei, dass die SPD in Altdorf Inklusionsprojekte verhindern wolle.
Bevor sich die Anwesenden die arabischen Spezialitäten von Gastgeber Khalil Weshah schmecken ließen, konnten noch einige Mitglieder für ihre langjährige Parteizugehörigkeit geehrt werden: Heidrun Beckmann, Michaela Tabor und Robert Holzmann sind seit jeweils 15 Jahren dabei. Barbara Geyer und Kristian Lutz-Heinze für jeweils 25 Jahre und Klaus-Peter Binanzer gar für 55 Jahre erhielten Urkunden und kleine Präsente für ihre Treue.